Ein Eisenzeit-Roman um einen Silberkessel
Der Kessel von Gundestrup, ein spektakulärer Silberfund, wurde 1891 in einem Torfmoor entdeckt. Das wertvolle Stück hat etwa 2000 Jahre dort verbracht. In meinem Roman Der silberne Kessel geht es um die Frage, wie der Kessel damals ins Moor gekommen ist.
Ein Silberfund von hohem Wert
Der Kessel besteht aus 9 kg Silber und ist sogar teilweise vergoldet. Heute befindet er sich im Dänischen Nationalmuseum in Koppenhagen. Eine erstklassige Kopie des Silberfundes ist unweit der Fundstelle im Vesthimmerlands Museum in Aars ausgestellt. Vielleicht ist der Kessel nie im Moor versenkt worden, sondern wurde dort nur abgestellt.
Ein eisenzeitliches Kunstwerk
Bei seiner Entdeckung war der Kessel auseinandergebaut. Er besteht aus einem runden Boden, fünf Innenplatten und acht Außenplatten, von denen eine fehlt. Auf allen Platten und auch im Boden sind Figuren kunstvoll aus dem Metall getrieben und mit verschiedenen Punzeisen bearbeitet worden.
Vielleicht sind auf den Platten Geschichten oder Sagen dargestellt
Stell dir vor, du siehst ein Bild, auf dem sieben kleine bärtige Männer und eine dunkelhaarige Frau dargestellt sind.
Oder eins, wo auf einem Esel ein Hund steht, auf ihm eine Katze und obenauf ein Hahn.
Oder dieses hier: Woran denkst du, wenn auf einem Bild ein Wolf neben einem Kind dargestellt ist, und das Kind trägt eine Kappe auf dem Kopf und einen Korb in der Hand?
Klar, diese Märchen kennen wir heute alle
Bestimmt hast auch du gleich an Schneewittchen und die sieben Zwerge, an die Bremer Stadtmusikanten und an Rotkäppchen gedacht. Vielleicht zeigte jede Kesselplatte den Menschen in der Eisenzeit eine bestimmte, damals weitbekannte Geschichte, die durch die abgebildeten Figuren eindeutig erkennbar war.
Die Figuren auf dem Silberfund
Welche Geschichten auf dem Kessel eventuell dargestellt sind, darüber ist sich die Forschung nicht einig. Auf jeden Fall sind auf den Kesselplatten drei verschiedene Arten menschlicher Figuren dagestellt:
- bartlose Figuren mit Brüsten,
- bärtige Figuren ohne dargestellte Brüste und
- Figuren ohne Brüste und ohne Bart.
In der Mitte dieser Außenplatte ist eine große menschliche Figur mit zwei runden Brüsten dargestellt. Sie trägt keinen Bart, aber ihre Brüste sind deutlich dargestellt. Auch bei der kleinen sitzenden Figur sind die Brüste deutlich herausgearbeitet.
Auch hier, auf diesem Ausschnitt des Kesselbodens, erkennt man den Busen der kleinen Figur mit dem Schwert.
Auf dieser Außenplatte dagegen zeigt die Figur keine Brüste, doch sie trägt einen Bart.
Diese Innenplatte zeigt verschiedene Tiere und zwei menschliche Figuren. Eine reitet auf einem Fisch, die andere hält eine Schlange in der einen und einen Halsring, einen sogenannten Torque, in der anderen Hand. Beiden menschlichen Figuren fehlt ein Merkmal, das sie als Mann oder als Frau ausweisen würde. Vielleicht sollen es sehr junge Personen sein.
Die beiden Figuren in den Händen des Bärtigen könnten ebenfalls Kinder darstellen – oder einfach nur Menschen, bei denen das Geschlecht keine Rolle spielt.
Alle Abbildungen entstammen dem Artikel von Sophus Müller (1892): Det Store Sølvkar fra Gundestrup i Jylland. Særtryk af Nordiske Fortidsminder (9).
Im Roman hat jede Hauptfigur ihre Lieblingsgeschichte
Für jede Kesselplatte habe ich mir eine Geschichte ausgedacht, die zu meiner eisenzeitlichen Romanwelt passt. Aber dazu schreibe ich irgendwann einmal einen gesonderten Blogbeitrag.
Ein Silberkessel, der mit Sagengestalten bedeckt ist. Erkenhild, die Kriegerin, Thorwaltshunt, der Heerkönig, Katek, die Diebin, Friya, die verstoßene Tochter – jede Figur hat ihre Geschichte. Die des Kessels verbindet sie alle.
Erfahre mehr zu meinem Eisenzeitroman!
Auf meinem youtoube-Kanal lese ich aus dem Germanen-Roman Der silberne Kessel.
Lerne die Geschichte um den sagenumwobenen Silberkessel besser kennen: