Ich schreibe feminhistorische Romane.
Vorgeschichtliche Kulturen haben auf der ganzen Welt ihre Spuren hinterlassen. Wir wissen über die damaligen Menschen aber nur wenig. Schon gar nicht, wie ihr Gesellschaftssystem war. Männer jagen und kämpfen, Frauen kümmern sich ums Haus und um die Familie? Das ist nicht meine Sichtweise.
Das Patriarchat ist nur die Midlifecrisis der Menschheit,
ist mein Motto. Bei meinen Romanen lasse mich von den Fakten inspirieren und fülle die Wissenslücken mit Fantasie. Auf diese Weise rücke ich alte Sagen und Völker in ein neues Licht.
Weltenbau, Figuren und Handlungsstränge
Wenn der Schauplatz in ferner Vergangenheit liegt, sind schriftliche Quellen selten oder fehlen völlig. Deswegen sind für mich, als Autorin historischer Romane, archäologische und anthropologische Quellen enorm wichtig. Also Fundstücke, Gebäudereste, bildliche Darstellungen und Grabfunde. Diese Puzzlestücke rücke ich hin und her und setze sie schließlich zu einem Bild zusammen. Für die Handlung und die Figuren bediene ich mich bei Mythen und alten Sagen. Da picke ich mir dann die Rosinen raus, die mir schmecken.
Ich schreibe nicht nur Romane, sondern auch Briefe.
Regelmäßig, jeden Monat, und auch zwischendurch, nämlich wenn Urgent Actions anstehen. Genau, ich bin Mitglied bei Amnesty International und versuche mit Briefen und anderen Aktionen, die Einhaltung der Menschenrechte weltweit durchzusetzen.
Vereine und Netzwerke sind mein Ding
Allein ist langweilig. Deswegen mag ich Gruppenarbeit. Ich bin aktiv in meinem kunstschaffenden Verein Association projekt9, der Kunstprojekte in Musik, Literatur, Film und Theater fördert. Für projekt9 schreibe ich auch Szenarien für Videoclips und Theaterstücke. Und ich habe mich mit Kolleginnen zum KommPlot zusammengeschlossen, einer Autorinnengruppe.
Ursprünglich komme ich aus der Naturwissenschaft.
In Deutschland und Frankreich habe ich zuerst Biologie studiert und schließlich an der Universität von Bordeaux promoviert. Meine Doktorarbeit fällt in den Bereich der Paläopathologie, eine Wissenschaft, die sich mit der Bestimmung von Krankheiten in Skeletten und Mumien beschäftigt. Dabei sind mir Ideen gekommen, die besser in fiktive als in wissenschaftliche Werke passen, und so entstand mein erster (nicht veröffentlichter) Roman.
Deutsch-französische Nomadin
Heute lebe ich mit meiner Familie in der Nähe von Bordeaux und immer mal wieder in Bremen, dort, wo ich aufgewachsen bin, in einem dörflichen Viertel im Dreistromland zwischen Weser, Lesum und Wümme.
Jetzt grad bin ich hier in der Nähe (siehe Foto oben).
Autorin historischer Romane, Anthropologin, Vereinsfrau – und was noch?
Na klar, die Fun-Facts über mich:
- Ich arbeite täglich am Rechner, aber ich besitze kein Smartphone.
- Seit dreißig Jahren lebe ich in Frankreich, aber in Punkto Sprachmelodie gefällt mir die französische von allen mir bekannten Sprachen am wenigsten.
- Ich bin neben der deutsch-deutschen Grenze aufgewachsen, nur ein paar hundert Meter vom Grenzzaun entfernt. Unsere Straße war eine Sackgasse und abends habe ich immer DDR-Sandmännchen geschaut.
- Gradignan, die bodelaiser Vorstadt, in der ich wohne, liegt ganz in der Nähe der Austernhochburg Arcachon, aber ich mag die Luxusmuscheln nicht.
- Ich habe viele Namen: Eigentlich heiße ich Ulrike, aber meine deutschen Freund*innen nennen mich Ulli. „Ulrike“ können Franzosen nicht aussprechen, und „Ulli“ hört sich für sie an wie „au lit“. Darüber müssen dann alle lachen, denn „au lit“ heißt „im Bett“. Deshalb heiße ich in Frankreich „Wanda“. Charlotte ist mein Pseudonym-Vorname, meine Familienmitglieder nennen mich Ulle, nur zwei von ihnen sagen Mama zu mir. 🙂
- Ich mag altbacksche Sprüche, damit kann man die halbe Unterhaltung bestreiten. Das geb ich gern zu, denn ehrlich währt am längsten.